Bestwig, Meschede, Olsberg. Vor kurzem wurde in zahlreichen Medien über „Uran im Trinkwasser“ berichtet. Hintergrund dieser Berichterstattung war die Forderung der Organisation Foodwatch, einen Grenzwert für Uran im Trinkwasser festzulegen. Bei der genannten Medienberichterstattung ging es ausschließlich um die chemotoxische Wirkung des Urans als Schwermetall und die daraus resultierenden schädlichen Wirkungen auf den Organismus. Die Radiotoxizität von Uran im Trinkwasser ist dagegen aufgrund der chemischen Beschaffenheit des Elements weniger von Bedeutung.
Wenn auch weder die EU-Trinkwasserrichtlinie noch die nationale Trinkwasserverordnung einen Grenzwert für Uran festsetzen, so gibt doch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen Leitwert von 15 Mikrogramm je Liter als „gesundheitlich lebenslang duldbar“ vor. Das Umweltbundesamt empfiehlt einen niedrigeren Wert von 10 Mikrogramm je Liter. Mineralwasser darf nur dann als „besonders geeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung“ deklariert werden, wenn es weniger als 2 Mikrogramm Uran je Liter enthält.
Obwohl im Hochsauerlandkreis nicht mit einem erhöhten Vorkommen von Uran im Trinkwasser zu rechnen war, hat die Hochsauerlandwasser GmbH (HSW) umgehend alle ihre Rohwässer hierauf untersuchen lassen, um ihren Kunden die Unbedenklichkeit des von ihr gelieferten Trinkwassers weiterhin garantieren zu können. Die dabei festgestellten Werte lagen erfreulicherweise mit bis zu 0,2 Mikrogramm je Liter mindestens um das 50- bis 100fache niedriger, als der von Foodwatch geforderte Grenzwert (10 Mikrogramm je Liter). Die einzelnen Urangehalte können in der anhängenden Excel-Datei nachgelesen werden.
Uran ist ein auf der Erde weit verbreitetes Element. Es ist in Form zahlreicher Mineralien fast überall in der Erdkruste zu finden. Uran kann in Gesteinen, Mineralien sowie Wasser, Boden und Luft vorkommen. Durch Auswaschung aus den Erdschichten können auch Spuren dieses Schwermetalls in das Grundwasser oder Oberflächenwasser gelangen.
Anlage: Untersuchungsergebnisse