Meschede/Olsberg/Bestwig. Darauf, dass ihr Trinkwasser in bester Qualität aus dem Hahn kommt und auch in Trockenperioden jederzeit verfügbar ist, können sich Kundinnen und Kunden des heimischen Kommunalunternehmens Hochsauerlandwasser GmbH (HSW) jederzeit verlassen. Hinter dieser vermeintlichen “Selbstverständlichkeit” steckt jedoch ein hoher Aufwand - an Material, “Know-how” und auch Energie. Weil in fast allen Bereichen die Kosten steigen, muss nun auch die HSW zum Jahreswechsel ihre Preise anpassen - erstmals seit 2016.
Daher hat der Aufsichtsrat der HSW auf Vorschlag der Geschäftsführung neue Preise beschlossen, die ab dem 1. Januar 2023 in Kraft treten. Für die Kundinnen und Kunden der HSW ergibt sich hierdurch eine durchschnittliche Mehrbelastung von 7,83 Prozent. Selbstverständlich falle es nie leicht, Preise zu erhöhen, so Christoph Rosenau, Geschäftsführer der HSW. Bereits seit einigen Jahren steige aber der Kostendruck in der Trinkwasserversorgung - eine Tendenz, die sich 2022 nach dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine noch einmal deutlich verstärkt habe. Christoph Rosenau: „Trotz ,sparsamen Wirtschaftens‘ ist nun der Punkt gekommen, wo wir auf eine solche Entwicklung auch bei der Preisgestaltung reagieren müssen.“
Beispiele: Im Bereich der Elektromaterialien sind zum Beispiel die Preise für Steuerleitungen um rund 30 Prozent gestiegen. Für Trinkwasserzähler werden rund 10 Prozent höhere Preise fällig und für den Austausch von Aktivkohle, die zur Trinkwasseraufbereitung eingesetzt wird, sind in diesem Jahr im Vergleich zu 2019 die Preise sogar um rund 100 Prozent gestiegen. Solche Kostensteigerungen seien mit den aktuellen Verkaufspreisen nicht zu kompensieren, unterstreicht HSW-Geschäftsführer Rosenau. Allerdings: Auch jetzt komme man mit einer durchaus moderaten Preiserhöhung aus. Denn während z. B. der Verbraucherpreisindex in NRW seit 2016 um rund 20 Prozent angestiegen ist und aktuell wegen der explodierenden Energie- und Materialpreise weiter deutlich anwächst, bleibe man bei der HSW bei einer Steigerungsrate von unter 8 Prozent, so Christoph Rosenau.
Konkret beträgt der Brutto-Verbrauchspreis pro Kubikmeter Trinkwasser ab dem 1. Januar 2023 dann 1,42 Euro. Der Systempreis für ein Gebäude mit einer Wohneinheit liegt bei 151,13 Euro brutto; für ein Gebäude mit zwei Wohneinheiten werden 205,27 Euro fällig. In einer Beispielrechnung kämen damit auf HSW-Kunden, die in einem Gebäude mit einer Wohneinheit leben und einen Jahresverbrauch von 150 Kubikmetern Trinkwasser haben, jährliche Mehrkosten von 26,58 Euro zu - das entspricht 2,21 Euro im Monat.
Mit den ab dem 01.01.2023 geltenden Tarifen wird der Arbeitspreis pro Kubikmeter um 6,4 Prozent angepasst, der Systempreis, der bei Haushaltskunden pro Wohneinheit und bei Gewerbebetrieben nach Tarifklassen fällig wird, um 10 Prozent. Auch der Servicepreis, der aber nur für zusätzliche Dienstleistungen (z. B. für Groß- und Verbundwasserzähler etc.) fällig wird, erfährt eine Anpassung von 10 Prozent.
Damit wolle man sich - neben der Kostendeckung - auch der tatsächlichen Kostenstruktur in der Trinkwasserversorgung weiter annähern, unterstreicht Christoph Rosenau: Denn mehr als 80 Prozent der Kosten der HSW seien fixe Kosten, die zum Beispiel für Aufbereitungsanlagen und das Verteilnetz entstehen: „Diese Kosten können wir unterjährig überhaupt nicht beeinflussen, sie entstehen unabhängig von der tatsächlich aufbereiteten und verkauften Trinkwassermenge“, so der HSW-Geschäftsführer.
Zu unternehmen brauchen HSW-Kundinnen und Kunden übrigens nichts: Für die Abschlagszahlungen des Jahres 2023 werden die neuen Preise automatisch zugrunde gelegt - auf Basis des Jahresverbrauchs 2022. Schon jetzt finden Interessierte weitere Informationen zu den neuen Preisen des heimischen Trinkwasserversorgers unter www.hochsauerlandwasser.de im Internet.