Neuer Hochbehälter in Bruchhausen: HSW zieht Zwischenbilanz

Bruchhausen/Elleringhausen. Sichere und hochwertige Versorgung mit dem „Lebensmittel Nr. 1“: Durch die Inbetriebnahme des neuen Hochbehälters „Kapellenweg“ in Bruchhausen hat die Hochsauerlandwasser GmbH (HSW) vor wenigen Wochen die Trinkwasserversorgung für Bruchhausen und Elleringhausen neu organisiert. Robert Dietrich, Technischer Geschäftsführer der HSW, zieht eine Zwischenbilanz.


Was hat sich durch den neuen Hochbehälter geändert?

Robert Dietrich: Zum einen hat sich die Versorgungssicherheit für unsere Kundinnen und Kunden erhöht; zum anderen haben wir deutlich verbesserte Möglichkeiten der Überwachung und Auswertung. So können wir den Betrieb nicht nur von unserer Leitwarte, sondern von jedem PC aus überwachen und steuern - zudem haben wir viel bessere Erkenntnisse - zum Beispiel über die Einspeise- und Entnahmemengen sowie Qualitätsparameter wie Trübung und pH-Wert. Das spart Zeit und Wege - und damit letztlich auch Betriebskosten.

Welche Menge Trinkwasser kann im Hochbehälter gespeichert werden?

Die beiden Speicherkammern fassen insgesamt 900 Kubikmeter Trinkwasser. Auch das ist eine Verbesserung: Bislang standen an Speicherkapazität für Bruchhausen und Elleringhausen nur 750 Kubikmeter zur Verfügung.

Warum ist der Neubau des Hochbehälters überhaupt nötig geworden?

Bisher erfolgte die Versorgung der beiden Orte über die drei Hochbehälter Kapellenweg (alt), Istenberg und Schörenberg. Alle drei Behälter waren sanierungsbedürftig - es wäre deutlich teurer geworden, diese Einrichtungen „auf den neuesten Stand“ zu bringen, als einen Hochbehälter neu zu bauen. Und zudem ist natürlich ein einzelner Hochbehälter günstiger zu betreiben als drei. Denn letztlich ist es ja unser Ziel, optimale Trinkwasserversorgung mit einer hohen Wirtschaftlichkeit zu verbinden.

Gibt es auch Veränderungen in der Aufbereitungstechnik?

Die gibt es. Zum Beispiel haben wir das Trinkwasser früher mit Soda - also auf chemischem Weg - entsäuert. Das ist jetzt überflüssig geworden: Seitdem der neue Hochbehälter in Betrieb ist, erfolgt die Entsäuerung über eine Belüftung des Trinkwassers.

Wie geht es jetzt weiter?

Wir sind dabei, den Betrieb weiter zu optimieren. Deshalb sammeln wir zurzeit Erkenntnisse, welche Desinfektionsart an dieser Stelle künftig sinnvollerweise eingesetzt werden sollte. Das hängt sehr stark von den Inhaltsstoffen des Wassers ab - deshalb beobachten wir das Rohwasser mittels der neuen Leittechnik sehr genau. Dabei ist besonders der Parameter Trübung wichtig. Übergangsweise desinfizieren wir das Wasser aus diesem Grund das Wasser im neuen Hochbehälter mit einem Chlorprodukt.

Was bedeutet das für die Kundinnen und Kunden?

Erst einmal bedeutet es, dass sie sich darauf verlassen können, dass ihr Trinkwasser keimfrei ist und den hohen gesetzlichen Anforderungen genügt. Mitunter kann diese übergangsweise Art der Desinfektion dazu führen, dass das Chlor in Geschmack oder Geruch des Trinkwassers etwas spürbar wird. Das bedeutet aber keine Beeinträchtigung der Qualität. Im Gegenteil: Mit Blick auf die Gesundheit ist es gerade wichtig, dass sich keine Keime ins Leitungsnetz „verirren“. Hygiene ist bei der Trinkwasserversorgung das Allerwichtigste.

Wie lange wird diese Übergangszeit dauern?

Nach etwa einem Jahr Betriebszeit des neuen Hochbehälters haben wir genug Datenmaterial, um entscheiden zu können, welche Art der Desinfektion hier optimal ist. In Frage kommen die Anwendung von Chlordioxid oder eine geruchsneutrale Entkeimung per UV-Licht. Beide Arten bedeuten auf jeden Fall, dass Trinkwasser geschmacklich das natürliche Produkt ist, das es sein soll.

Können sich auch die Bürgerinnen und Bürger ein Bild von dem neuen Hochbehälter machen?

Auf jeden Fall! Schließlich freuen wir uns immer, wenn wir unseren Kundinnen und Kunden zeigen können, wie spannend und vielfältig das Thema Trinkwasser ist. Deshalb wird es auch in den nächsten Monaten einen Tag der offenen Tür im neuen Hochbehälter Kapellenweg geben.