Heringhausen. Eine überaus ungewöhnliche Schadenslage am Leitungsnetz hat am Sonntag, 26. August, zu Problemen mit der Trinkwasserversorgung in Heringhausen geführt: Über mehrere Stunden war der gesamte Ort ohne das „Lebensmittel Nr. 1“. Dabei war das Team des heimischen Trinkwasserversorgers Hochsauerlandwasser GmbH (HSW) gleich an mehreren Stellen im Einsatz. Erst ab dem Nachmittag konnte so Schritt für Schritt die Versorgung wieder hergestellt werden.
Am Sonntagmorgen gegen 4 Uhr wurde die Rufbereitschaft der HSW per automatischer Meldung alarmiert, dass der Füllstand des Hochbehälters Ramsbeck-Heringhausen, aus dem unter anderem Heringhausen mit Trinkwasser versorgt wird, unter die „kritische Marke“ gefallen ist - Zeichen für einen Schaden am Rohrnetz. Die Wasserverluste waren sogar so umfangreich, dass der Hochbehälter komplett trockengefallen war. Da in der Folge auch das Leitungsnetz in Heringhausen ohne Wasser war, wurde es für das Team der HSW außerordentlich „knifflig“, den Ort des Rohrbruchs zu lokalisieren. Robert Dietrich, Technischer Geschäftsführer: „Wenn Wasser austritt, sind Rohrbrüche normalerweise recht schnell zu orten. Fehlt aber dieser Wasseraustritt - etwa, weil das Rohrnetz trocken liegt - wird es extrem schwierig.“
Als Ort des Rohrbruchs konnte schließlich der untere Bereich der Bestwiger Straße, unweit des Ortsausgangs Richtung Bestwig, festgestellt werden. Gegen 15.30 Uhr war diese Stelle abgeschiebert. Der nötige Wasserdruck konnte allerdings nicht aufgebaut werden - es gab noch einen zweiten, bis dahin nicht bekannten Rohrbruch im Ort. Er befand sich im Bereich der Friedhofstraße. Gegen 20.30 Uhr war auch dieses „Leck“ provisorisch geschlossen, so dass zu diesem Zeitpunkt auch die Versorgung der höher gelegenen Bereiche von Heringhausen wieder aufgenommen werden konnte. Zu allem Überfluss platzte in der Nacht zum Montag dann noch eine Schlauchbrücke der provisorischen Versorgung - kurzfristig waren einige wenige Haushalte nochmals ohne Trinkwasser.
HSW-Geschäftsführer Robert Dietrich tritt allerdings Gerüchten in Heringhausen entgegen, dass die am Freitag und Samstag stattgefundene Hydrantenprüfung durch die Freiweillige Feuerwehr Auslöser der Rohrbrüche gewesen sei - aus Sicht der Hochsauerlandwasser GmbH sei ein solcher Zusammenhang „relativ unwahrscheinlich.“ „Vielmehr brachte dieser Schadensfall ein Zusammentreffen gleich mehrerer unglücklicher Umstände mit sich, die wir so noch nicht hatten“, erläutert Robert Dietrich. Es sei überaus bedauerlich, dass so viele Haushalte über gleich mehrere Stunden ohne Trinkwasser gewesen seien - allerdings habe der weit überwiegende Teil der Bevölkerung mit Verständnis auf die sehr ungewöhnliche Schadenslage reagiert. Im Lauf des Montags sollten die Reparaturarbeiten am Leitungsnetz abgeschlossen werden.
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Jörg Fröhling
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