Bestwig. Post für die Grundstücksbesitzer in der Gemeinde Bestwig: Sie erhalten am Wochenende eine Planskizze ihres Grundstücks. Und die ist von besonderer Bedeutung für die künftige Abwassergebühr, so der heimische Wasserversorger, das Kommunalunternehmen Hochsauerlandwasser GmbH (HSW).
Hintergrund: Die frühere Kanalgebühr wird in Schmutz- und Regenwassergebühr aufgeteilt – das hat das OVG Münster entschieden. „Das führt dazu, dass die Kosten verursachergerechter ermittelt und abgerechnet werden können – also dazu, dass es eine höhere Gebührengerechtigkeit gibt“, erläutert Christoph Rosenau, Kaufmännischer Geschäftsführer der HSW. Voraussetzung: Für jedes Grundstück muss festgestellt werden, was als Regen- und was als Schmutzwasser in die Kanalisation fließt.
Und daran arbeitet man bei der HSW im Auftrag der Gemeinde Bestwig auf Hochtouren. Luftbilder, die das Ergebnis einer Befliegung im Frühjahr 2008 sind, wurden mit Grundstücks-Daten „verschnitten“. So entstanden die Planskizzen der Grundstücke im Gemeindegebiet, die deren Besitzer nun per Post erhalten. Darauf zu sehen: Die so genannten „abflusswirksamen Flächen“ mit ihren exakten Größen – also die Flächen, von denen Regenwasser in die Kanalisation fließt. „In einem Fragebogen haben Grundstücksbesitzer die Möglichkeit, die Auswertung ihrer Grundstücke zu prüfen und – wenn nötig – zu korrigieren. Außerdem können Besonderheiten mitgeteilt werden“, erklärt Christoph Rosenau. Diese Erhebungsbögen bilden die Daten-Basis, auf der die künftige Gebühr berechnet wird.
Um den Bürgerinnen und Bürgern das Ausfüllen so einfach wie möglich zu machen und auch individuelle Fragen einfach beantworten zu können, bietet die Hochsauerlandwasser GmbH eine ganze Reihe von Info-Möglichkeiten in der Gemeinde Bestwig an. So findet am Dienstag, 31. März, um 19 Uhr ein Bürger-Informationsabend im Großen Bürgersaal des Bestwiger Rathauses statt. Hier soll es allgemeine Informationen rund um Planskizzen und Fragebögen geben – individuelle Fragen werden an dem Info-Abend nicht geklärt.
Dazu gibt es jedoch viele andere Möglichkeiten: Persönliche Beratungsmöglichkeit besteht unter der kostenlosen Telefon-Hotline 0800/94 64 261, die von Montag, 30. März, bis Mittwoch, 22. April, zwischen 9 und 20 Uhr geschaltet ist. Außerdem stehen die Experten in Sachen Abwasser-Gebühr den Bürgerinnen und Bürgern an zwei Terminen im Bestwiger Bürger- und Rathaus bei individuellen Fragen rund um das eigene Grundstück Rede und Antwort: Am Freitag, 3. April, und am Mittwoch, 15. April, sind die Fachleute von 9 bis 12.30 Uhr sowie 13.15 bis 18 Uhr dort im Bürgertreff vor Ort. Einen zusätzlichen Beratungstermin in Junkern Hof in Ramsbeck gibt es am Donnerstag, 9. April – ebenfalls von 9 bis 12.30 Uhr sowie 13.15 bis 18 Uhr.
Zahlreiche Fragen und Antworten zur getrennten Abwassergebühr finden Interessierte zudem in einer Info-Broschüre, die im Internet auf den Seiten <link http: www.hochsauerlandwasser.de>www.hochsauerlandwasser.de sowie <link http: www.bestwig.de>www.bestwig.de zum Herunterladen bereit steht.
Christoph Rosenau betont, dass die Gemeinde Bestwig und die Hochsauerlandwasser GmbH bei der Umgestaltung der bisherigen Kanalgebühr auf größtmögliche Bürgernähe und Transparenz setzen. Gleichzeitig stellt der HSW-Geschäftsführer klar, dass die Gemeinde Bestwig durch die neue Gebühr keine Mehreinnahmen erzielt: „Es wird lediglich eine bestehende Gebühr neu aufgeteilt.“ Der Bürger ist übrigens zur Mitwirkung bei den nötigen Angaben auf dem Fragebogen verpflichtet. Letztlich sei dies aber auch in seinem eigenen Interesse – Rosenau: „Der neue Gebührenmaßstab ist sicher verursachergerechter. Ohne den gerichtlichen Zwang hätten wir den getrennten Gebührenmaßstab aber wegen des enormen Erhebungsaufwandes wohl freiwillig nicht eingeführt.“
Beim Umstellungsprozess selbst üben sieben HSK-Kommunen den Schulterschluss: Sie haben sich sowohl bei der Befliegung als auch bei der Weiterverarbeitung der Luftbilder zusammengetan, um so Spar-Effekte zu erzielen. Die Kosten für die Umstellung, so schätzt Christoph Rosenau, können sich durch die Zusammenarbeit fast halbieren – und auch das schone den Geldbeutel der Gebührenzahler.