HSW setzt in Olsberg modernes Liner-Verfahren ein

Olsberg. Die Olsberger Innenstadt macht sich zurzeit „fit für die Zukunft“ - und das nicht nur „überirdisch“. Vom Olsberger Markt bis zur Ruhr wurde jetzt in vier Meter Tiefe in der Ruhrstraße ein Niederschlagswasserkanal erneuert. Weil die Hochsauerlandwasser GmbH (HSW) als Betriebsführerin des Abwasserwerks der Stadt Olsberg dabei das moderne Liner-Verfahren angewandt hat, konnten Zeit und Kosten gespart werden - und geschont  wurden auch die Nerven von Kunden und Einzelhändlern am Markt und in der Ruhrstraße.

Denn beim Liner-Verfahren wird in einen bestehenden, sanierungsbedürftigen Kanal quasi eine neue Rohrleitung eingesetzt - ein zeitaufwändiges und teures Aufgraben der Leitung ist nicht nötig. „Gerade mit Blick auf die Geschäfte der Fachwelt Olsberg, die sich in diesem Bereich befinden, ist das ein Riesen-Vorteil“, weiß Michael Kappen, der bei der HSW für das Projekt zuständig ist: „In offener Bauweise hätte diese Kanalerneuerung bestimmt acht Wochen gedauert.“ Durch die Liner-Technik musste nun während der Arbeiten nicht einmal der Verkehr auf der Kreuzung am Markt gestoppt werden - obwohl das neue Kanalrohr sich unmittelbar unter diesem Verkehrsknotenpunkt befindet.

Der so genannte „Liner“ ist ein Schlauch aus Glasfasergewebe, das in Kunstharz getränkt wurde. Dieser Schlauch wird in einen bestehenden Kanal eingezogen und anschließend mit Hilfe von UV-Licht ausgehärtet. „So entsteht ein GFK-Rohr von extrem hoher Festigkeit“ weiß Michael Kappen: „Es hält dem Straßenverkehr, Erddruck und auch dem Grundwasser stand.“ In nur einem Tag konnte so ein Kanalrohr auf 120 Meter Länge saniert werden - „und das für eine Dauer von mindestens 50 Jahren.“

Konkret wird mit dem Projekt in der Olsberger Innenstadt der frühere Mischwasserkanal in ein Trennsystem umgewandelt. Das Schmutzwasser fließt nach wie vor in die Kläranlage, das Niederschlagswasser wird direkt in die Ruhr geleitet: „Das entlastet die Kanalisation in der Olsberger Innenstadt erheblich“, weiß Michael Kappen. Für den Bau des Regenwasserkanals hat die HSW ein bestehendes Kanalrohr verwendet, das in den vergangenen 30 Jahren nicht mehr genutzt wurde. Insgesamt sind für den 120 Meter langen „Liner“ Kosten von rund 40.000 Euro entstanden; „in offener Bauweise hätte es mehr als das Doppelte gekostet.“

Auch mit Blick auf die derzeitige Umgestaltung der Olsberger Innenstadt habe die Liner-Technik einen echten Vorteil gebracht, erklärt Thomas Rösen vom Fachbereich Bauen und Stadtentwicklung der Stadt Olsberg: „Die schnelle Umsetzung hat unseren engen Zeitplan sehr entlastet.“ Zudem sei die Stadt Olsberg bemüht, die Beeinträchtigungen für Anlieger, Geschäftsleute und Verkehrsteilnehmer so gering wie möglich zu halten: „Da passt ein solches Vorhaben natürlich erstklassig in unser Konzept.“
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Für Rückfragen:
Jörg Fröhling
Gemeinsame Pressestelle der Hochsauerlandwasser GmbH, der Gemeinde Bestwig sowie der Städte Meschede und Olsberg
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Kanalarbeiten in der Innenstadt: Beim Liner-Verfahren wird ein Spezial-Schlauch in ein bestehendes Kanalrohr eingebracht - hier am Olsberger Markt. Das moderne Verfahren spart Zeit und Kosten. Bildnachweis: Hochsauerlandwasser GmbH