Hochmodernes Wasserwerk Hennesee nimmt offiziell Betrieb auf

Meschede/Olsberg/Bestwig. Ein „Herzstück“ ist es allemal - der „Lebenssaft“, der hier fließt, ist allerdings kein Blut, sondern frisches und reines Trinkwasser: Das heimische Kommunalunternehmen Hochsauerlandwasser GmbH (HSW) hat jetzt das neue Wasserwerk Hennesee auch offiziell in Betrieb genommen und damit seine Gewinnungsanlagen um eines der modernsten Wasserwerke im Einzugsgebiet der Ruhr ergänzt. Die Mitglieder des Aufsichtsrates unter Vorsitz des Bestwiger Bürgermeisters Ralf Péus haben einen symbolischen Schlüssel an die Geschäftsführer Robert Dietrich und Christoph Rosenau überreicht.

Damit nimmt die hochmoderne Anlage nach rund zweijähriger Bauzeit und einem knapp sechsmonatigen Probebetrieb nun die Regelversorgung auf. Besonderheit: Im Gegensatz zu den allermeisten anderen Wasserwerken entlang der Ruhr wird im Wasserwerk Hennesee kein Uferfiltrat oder angereichertes Grundwasser, sondern Wasser aus der Hennetalsperre zu Trinkwasser aufbereitet. Der Vorteil: „Damit haben wir ein von der Ruhr unabhängiges, nahezu unerschöpfliches Reservoir direkt vor der Haustür“, so Robert Dietrich, Technischer Geschäftsführer der HSW.

Dem Großprojekt voraus ging eine mehrjährige Planungsphase, in der unter anderem untersucht wurde, ob und wie aus dem Rohwasser des Sees Trinkwasser werden kann. Damit das „Lebensmittel Nr. 1“ den extrem strengen Qualitätsanforderungen der Deutschen Trinkwasserverordnung entspricht, setzt die HSW auf das so genannte „Multibarrierenprinzip“: Stoffen, die nicht ins Trinkwasser gehören, werden in der Aufbereitung verschiedene „Barrieren“ entgegengesetzt.

Dabei durchläuft das Rohwasser aus der Hennetalsperre auf dem Weg zum Kunden nach der Zugabe eines Flockungsmittels zunächst eine Ultramembranfiltration. „Sie macht es möglich, auch kleinste Partikel, darunter vor allem Keime, Bakterien, Viren und Parasiten aus dem Rohwasser zu entfernen“, erläutert Robert Dietrich. Als nächste Aufbereitungsschritte folgen eine Sauerstoffanreicherung sowie eine Entsäuerung mittels Natronlauge. In der nun folgenden Mehrschichtfiltration passiert das Wasser verschiedene Schichten von Filtermaterial. Im Wasser gelöstes Eisen und Mangan werden hier zurückgehalten.

Es folgt die Aktivkohlefiltration. „Sie entzieht dem Wasser so genannte Stoffspuren wie etwa Pflanzenschutzmittelreste oder Arzneimittelrückstände, die aber bisher im Hennesee nicht festgestellt wurden“, so Robert Dietrich. Eine Sicherheitsdesinfektion mit Chlordioxid markiert den Abschluss der Wasserbehandlung. Wichtig: Das neue Wasserwerk Hennesee dient nicht nur dem Versorgungsbereich Meschede, sondern ebenso den Versorgungsbereichen Bestwig und Olsberg - und verkörpert so die interkommunale Ausrichtung des heimischen Kommunalunternehmens.


Ab sofort können an der Hennetalsperre rund 6.800 Kubikmeter Trinkwasser pro Tag für die Kundinnen und Kunden der HSW aufbereitet werden - eine spätere Erweiterung kann diese Leistung bis auf 13.000 Kubikmeter pro Tag steigern. Vorteil für die HSW sowie ihre Kundinnen und Kunden: Die kleineren „Ruhrwasserwerke“ „Hennenohl“ in Bestwig-Velmede und „Insel“ in Meschede-Freienohl können mit der Inbetriebnahme des Wasserwerks Hennesee wegfallen - eine aufwändige „Ertüchtigung“ der beiden Gewinnungsanlagen wird damit überflüssig. Rund sechs Millionen Euro hat die HSW in das Wasserwerk Hennesee investiert - Christoph Rosenau, Kaufmännischer Geschäftsführer: „Wir erhöhen mit der neuen Anlage nicht nur die Versorgungssicherheit für unsere Kundinnen und Kunden, sondern schaffen auch langfristig einen wichtigen Baustein in der Trinkwasserversorgung für die Region.“

Ebenso kann die Öffentlichkeit das neue Wasserwerk Hennesee „unter die Lupe nehmen“: Am Sonntag, 21. Mai kommenden Jahres, findet ein Tag der offenen Tür mit Unterhaltung, Information und Führungen statt. Schon jetzt lädt das Team der Hochsauerlandwasser GmbH alle Interessierten in das neue Wasserwerk Hennesee ein.

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Für Rückfragen:
Jörg Fröhling
Gemeinsame Pressestelle der Hochsauerlandwasser GmbH, der Gemeinde Bestwig sowie der Städte Meschede und Olsberg
Tel. mobil 0160/7470451
Tel. 02904/71280-19

Der Aufsichtsrat der Hochsauerlandwasser GmbH mit seinem Vorsitzenden, Bürgermeister Ralf Péus, hat jetzt den - symbolischen - Schlüssel zum Wasserwerk an die beiden HSW-Geschäftsführer Robert Dietrich und Christoph Rosenau überreicht. Bildnachweis: Hochsauerlandwasser GmbH